ROSENGANGMUSTER auf LEINENBINDUNGSGRUND
in Längsrichtung

Das Baumwollgewebe verbindet ein Rosengangmuster (blaue Kettfäden, hier also in Längsrichtung des Gewebes) mit einem grauen Grundgewebe in Leinenbindung.

Die farblich unterschiedlichen Muster der Ober- und Unterseite des Gewebes lassen sich mit einem Blick auf den Warenbaum gut erkennen.

Mithilfe des zweiten Kettbaums lässt sich die Spannung der Kettfäden für das Muster und das Grundgewebe optimal aufeinander einstellen. Zwingend notwendig für das Muster ist der zweite Kettbaum jedoch nicht.

Das Aufbindeschema für das Gewebe mit längslaufendem Rosengangmuster auf Leinenbindungsgrund zeigt, dass wir 8 Schäfte und 7 Tritte für die Realisierung benötigen. Die Ränder in Leinenbindung können bei der Umsetzung am Webstuhl beliebig erweitert werden.
Für den Leinenbindungsgrund werden die Tritte 1 und 2 mit den Schäften 1 und 2 und für das Muster die Tritte 3 bis 7 mit den Schäften 3 bis 8 aufgebunden. Im Aufbindeschema (unten rechts) werden die aus 4x4 kleinen blauen Quadraten bestehenden großen Muster-Quadrate mit jeweils nur einer Aufbindung berücksichtigt. Diese zusammengefassten Musterquadrate (blau-hellblau) stehen für jeweils vier Kettfäden, die abwechselnd mit den Kettfäden für das Grundgewebe nebeneinander liegen und diese sowie vier Schussfäden des Grundgewebes überdecken. Die im Gewebe oben liegenden blauen Muster sind zweifarbig blau gehalten, damit das Leinengrundgewebe, das unter den Musterfäden liegt, quasi durch das Muster hindurch zu sehen ist.
An der Abfolge der Tritte (rechter Rand) ist zu erkennen, dass die Tritte für den Leinenbindungsgrund (Tritte 1 und 2) gleichzeitig mit einem der Mustertritte (Tritte 3 bis 7) getreten werden.
ROSENGANGMUSTER auf LEINENBINDUNGSGRUND
in Querrichtung

Völlig anders sieht ein Aufbindeschema für ein quer laufendes Rosengangmuster auf einem Leinenbindungsgrund aus.
Dieses Rosenganggewebe besteht aus einem Grundgewebe in Leinenbindung (gelbe Musterquadrate, Tritte 1 und 2) und einem damit kombinierten Mustergewebe (rote Musterquadrate, Tritte 3 bis 6). Für das interessante Muster werden nur 4 Schäfte und 6 Tritte benötigt. Unten sieht man die Zuordnung der Kettfädem zu den Schäften, den sogenannten V-Punkt-Aufzug. Die Trittfolge ist am rechten Rand abzulesen. Die Schüsse für das Grundgewebe und das querlaufende Muster werden abwechselnd mit zwei Schiffchen gewebt.

Damit das Muster besser zu erkennen ist, wurden in diesem Aufbindeschema die Schüsse für das Grundgewebe weggelassen.

Durch einen fließenden Farbwechsel der Schussfäden lässt sich ein buntes Musterbild erzeugen.

Das Garn besteht aus 65% Wolle und 35% Alpaka. Dadurch fühlt sich das Gewebe angenehm weich an.

Für die Musterschüsse wurden jeweils 2 Fäden genommen, damit das Muster das in Leinenbindung gewebte Grundgewebe überdecken kann. Dafür braucht man kein Doppelschiffchen. Es geht auch mit zwei Spulen in einem normalen Schiffchen.
Bei den Schiffchen von Lervad lassen sich die Fäden getrennt nach außen führen, so dass sie nicht verheddern (Siehe auch Doppelschiffchen unter Tipps und Tricks).
Alternativ könnte man einfädige Musterschüsse mit einem dickeren Garn machen.

Nachdem die Decke fertig gewebt war, mussten noch ein paar Webfehler (mit roten Fäden markiert) korrigiert und freie Fadenenden vernäht werden.

Die fertige Decke fühlt sich weich und schwer an. Durch den mehrschichtigen Aufbau wärmt sie besonders gut.
Die drei oberen Bilder zeigen das Muster wie in den Aufbindeschemata. Die beiden unteren Bilder zeigen die "Unterseite" der Decke.
Schals mit Rosengangmuster

Das Aufbindeschema für ein Rosengangmuster auf Leinenbindungsgrund mit seitlichem Leinenbindungsabschluss zeigt uns, dass wir sechs Schäfte und sechs Tritte für die Realisierung des Gewebes benötigen. Die grauen Musterpunkte bilden das Leinenbindungsgrundgewebe ab, die roten Musterpunkte bezeichnen das Rosengangmuster. Die zwei unteren grauen Reihen wurden bei den Schals auf zwanzig Reihen angewendet, die grauen Musterpunkte der Schäfte 1 und 2 stehen für einen seitlichen schmalen Leinenbindungsstreifen, der in der praktischen Ausführung auf vier Fäden erweitert wurde.

Das Rosengangmuster auf Leinenbindungsgrund bietet interessante Möglichkeiten. Das GIF zeigt einen der Schals, die pünktlich zum Winter fertig waren, in ganzer Länge.
Die farblich unterschiedlichen Musterstreifen gehen im Unterschied zum Muster der oben gezeigten Decke nicht fließend ineinander über, sondern werden durch schmale Grundgewebsstreifen voneinander getrennt und dadurch als Einheiten betont.

Und hier wird eine kleine Auswahl der Schals, die garantiert Farbe in die tristen Wintertage bringen, gezeigt.
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